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21. Feb 2023

Das Gemeinschaftsprojekt „Grüne Infrastruktur“ von Kreis Lippe und TH OWL geht in die nächste Phase. Die dafür benötigten Förderbescheide von Bund und Land sind da.

Die lippische Landschaft soll zum Schutz der biologischen Vielfalt, für die Erholung und die Umweltbildung attraktiver gestaltet und besser erschlossen werden. Das ist das Ziel des 4,6 Millionen Euro umfassenden Erprobungs- und Entwicklungsvorhabens „Grüne Infrastruktur in ländlichen Regionen“. Es wird zu 70 Prozent vom Bundesamt für Naturschutz und zu 20 Prozent vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes NRW gefördert. Diese Förderbescheide sind nun da. Das bedeutet, dass nach Phase 1, der theoretischen Vorüberlegung, nun Phase 2, die Umsetzung im Hauptverfahren, starten kann. Das vom Kreis Lippe umgesetzte und von der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH OWL) sowie der Hochschule Osnabrück und dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe wissenschaftlich begleitete Vorhaben, ist im Dezember vergangenen Jahres gestartet und läuft noch bis November 2028.

Für Landrat Dr. Axel Lehmann ist klar, dass das Projekt die lippische Artenvielfalt aber auch die Kulturlandschaft deutlich als Naherholungsregion aufwertet: „Wir haben in Lippe viele touristisch attraktive Ziele. Deren Infrastruktur im Einklang mit Biodiversität - und Umweltschutz zu verbessern, ist ein einzigartiges Projekt, das bisher sehr gut angelaufen ist. Die Naherholung im Kreis wird damit naturnäher, informationsreicher und ganzheitlich attraktiver. Daher freue ich mich sehr, dass die Förderbescheide vom Bundesamt für Naturschutz und dem Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen nun vorliegen und wir jetzt in der Praxis anpacken können.“

Für den Präsidenten der TH OWL Professor Dr. Jürgen Krahl zeigt sich mit diesem Projekt einmal mehr die enge Verbundenheit zwischen dem Kreis Lippe und der TH OWL: „Wir kooperieren in zahlreichen Projekten zu unserem gemeinsamen Wohl. In die zahlreichen Vorzeigeprojekte, die über Lippe hinausstrahlen, reiht sich auch das Projekt ‚Grüne Infrastruktur in ländlichen Regionen‘ ein. Auch wenn es in erster Linie bei der wissenschaftlichen Begleitung des Projektes um Erkenntnisse für die Weiterentwicklung des Naherholungswertes in Lippe geht, so handelt es sich doch um ein Pilotprojekt, dessen Ergebnisse auch in vergleichbaren Regionen helfen sollen, den Naherholungswert zu steigern“.

Insgesamt geht es um die Themen Biotopverbund, Kulturlandschaft und Erholung. In einer Voruntersuchung des Kreises und der TH OWL im vergangenen Jahr wurden bereits sieben Schwerpunkträume identifiziert, in denen die geplanten Maßnahmen konzentriert werden sollen:

• Schwerpunktraum 1: Wüstener Bergland mit Talbereichen der Glimke, Salze, Bega und Werre
• Schwerpunktraum 2: Begatal zwischen Barntrup und Dörentrup
• Schwerpunktraum 3: Emmertal mit Seitentälern zwischen Wöbbel und Lügde
• Schwerpunktraum 4: Hauptkamm des Teutoburger Waldes
• Schwerpunktraum 5: Grünland- und Offenlandbereiche bei Schlangen und Veldrom
• Schwerpunktraum 6: Abgrabungskomplex im Rethlager Bachtal südlich von Lage
• Schwerpunktraum 7: Bad Meinberger Schweiz

Bereits während der Voruntersuchung wurden für diese Schwerpunkträume Leitbilder, Ziele und Maßnahmenvorschläge erarbeitet. Neben „klassischen“ Naturschutzmaßnahmen, wie beispielsweise die naturnahe Förderung und Entwicklung von Fließgewässern, Auen sowie Mager- und Halbtrockenrasen, sollen auch die in den Schwerpunkträumen präsenten Kulturlandschaftselemente, wie historische Mühlenstandorte und historische Ortskerne, in Szene gesetzt und für die Öffentlichkeit erlebbar gemacht werden.

Für die Forschenden der TH OWL ist es durchaus ein außergewöhnliches Projekt. Professor Dr. Boris Stemmer: „Im Zuge des Aufbaus der grünen Infrastruktur haben wir die Möglichkeit multifunktionale Maßnahmen zu entwickeln, die dem Schutz biologische Vielfalt und der historischen Kulturlandschaft dienen und gleichzeitig Erholungsorte für die Lipper und Lipperinnen neu schaffen oder aufwerten. Wir freuen uns über das vom Bundesamt für Naturschutz in uns gesetzte Vertrauen, dass in der langen Förderdauer und dem ungewöhnlich hohen Förderbetrag zum Ausdruck kommt. Dies ist ein Verdienst der hervorragenden Ergebnisse der sogenannten Voruntersuchung, die bereits in den vergangenen zwei Jahren gemeinsam von allen Projektbeteiligten erarbeitet wurden.“

Ein weiterer zentraler Baustein des Hauptvorhabens ist die Zusammenarbeit mit lokalen Akteurinnen und Akteuren wie die Biologische Station Lippe und der Naturpark Teutoburger Wald / Eggegebirge. „Vier neue Gebietsmanager und –managerinnen sollen diese Kooperation mit Leben füllen damit in der Landschaft auch wirklich was passiert“ so Daniel Telaar, Leiter der unteren Naturschutzbehörde. Weitere Aufgaben werden die intensive Betreuung der Schwerpunkträume sein sowie die Maßnahmen zu planen und die Umsetzung zu koordinieren. Drei der Personalstellen sind beim Kreis Lippe und eine weitere bei der Biologischen Station angesiedelt. Die Bewerbungsphase ist abgeschlossen, sodass die Gebietsmanager bald anfangen können.

Das Gemeinschaftsprojekt von Kreis Lippe sowie der wissenschaftlichen Begleitforschung von der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH OWL) sowie der Hochschule Osnabrück und dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe

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