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Abstrich vor der eigenen Haustür: Mobile Teams testen im Kreis Lippe auf das Coronavirus

08. Okt 2020

Abstrich vor der eigenen Haustür: Mobile Teams testen im Kreis Lippe auf das Coronavirus

Im Schnitt 150 Abstriche und mehrere hundert Kilometer am Tag – das schaffen die mobilen Teams des Kreises Lippe. Ihre Hauptaufgabe sind die Testungen von Personen, die zum Beispiel Kontakt zu einem positiv Getestetem hatten oder die in eine Pflegeeinrichtung aufgenommen werden. Dieses Vorgehen zeichnet den Kreis Lippe aus: Konsequent werden alle Kontaktpersonen der sogenannten „Kategorie 1“ und weitere asymptomatische Fälle getestet. All das wird durch das Gesundheitsamt und den Bevölkerungsschutz mit Unterstützung vieler Helfer organisiert. Anderswo sind Hausärzte für Abstriche dieser Art zuständig, diese werden hier durch die mobilen Teams entlastet. Dahinter steckt ein enormer Organisationsaufwand.

Morgens zwischen sieben und halb acht treffen sich die ersten Mitarbeiter der Kreisverwaltung zur ersten Besprechung in der „Zentrale“. Seitdem das Diagnostikzentrum am Hangar in Detmold geschlossen wurde, befindet sich die gesamte Koordinierung der Tests im Feuerwehrausbildungszentrum Lemgo, direkt neben der Leitstelle. Bei der Frühbesprechung werden letzte Einzelheiten zur Terminkoordinierung geklärt oder neue Entwicklungen, die es zu berücksichtigen gilt, weitergegeben. Mit dabei sind Mitarbeiter aus dem Gesundheitsamt, die über aktuelle Verordnungen oder Fälle in größeren Einrichtungen wie Schulen oder Pflegeheime Bescheid wissen sowie organisatorische Abstimmungen zwischen beiden Bereichen vornehmen. „Zu 40 Prozent wissen wir, wie der Tag läuft. Alles andere ist offen und entscheidet sich kurzfristig. Aber genau das macht die Aufgabe auch so spannend und abwechslungsreich“, erzählt Carina Brakhage, die mit ihren Erfahrungen aus dem Personalbereich des Kreises Lippe jetzt die Koordination der mobilen Teams verantwortet.

Nach und nach treffen morgens die mobilen Teams ein. Derzeit sind es sechs an der Zahl, jeweils zwei Personen – ein Fahrer und ein Tester. Die Fahrer kommen hauptsächlich aus dem Eigenbetrieb Straßen und dem Netzwerk Lippe. Die Tester sind medizinisch geschultes Personal von Hilfsorganisationen, aus dem Gesundheitsamt oder auch vom Netzwerk Lippe. Nach einem kurzen Update geht’s auch schon los. Die Touren planen die Teams selbst, aus dem Lager holen sie sich das Material und per Telefon kündigen sie bei den Patienten ihren Besuch kurz vorher an.

Zentrale mobile Teams

In der Zentrale in Lemgo werden die Termine der mobilen Teams koordiniert. (Foto: Kreis Lippe)

Währenddessen in der Zentrale: Die Telefone laufen heiß, das E-Mail-Postfach wird voller. Neue Patienten, die getestet werden müssen, werden aus dem Gesundheitsamt übermittelt und in die Datenbank aufgenommen. Die Koordinatoren im Feuerwehrausbildungszentrum nehmen den ersten Kontakt auf und erklären das weitere Vorgehen. „Wenn es wirklich schnell gehen muss, wenn zum Beispiel eine Familie mit Kindern auf mehreren Schulen betroffen ist, kann es manchmal unter einer halben Stunde dauern, bis die Ermittler nach Erstbewertung der Situation bereits die Abstriche für die engsten Familienmitglieder terminiert haben. Die Umsetzung erfolgt dann in solchen Fällen sofort, sodass schon am nächsten Tag ein Testergebnis vorliegt und entschieden werden kann, ob für eine möglicherweise betroffene Einrichtung weitere Maßnahmen zu veranlassen sind. Die Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Abteilungen läuft da reibungslos“, berichtet Dr. Frauke Brandt, Teamleiterin im Bereich Gesundheitsschutz und Umweltmedizin des Gesundheitsamts. Maximal vergeht ein Tag bis zur Kontaktaufnahme zu den Patienten, so dass alle Fälle tagesaktuell bearbeitet werden. Wenn größere Einrichtungen betroffen sind, werden die Betroffenen überwiegend nicht einzeln angefahren, sondern es entsteht kurzfristig ein neues „Testzentrum“ am jeweiligen Ort.

Die mobilen Teams sind mittlerweile unterwegs. Jonas Scholle vom Deutschen Roten Kreuz und Dennis Kuhlmann vom Eigenbetrieb Straßen des Kreises Lippe sind mittlerweile ein eingespieltes Team. Sind sie am entsprechenden Ort angekommen, legt Scholle seine Schutzkleidung an. Grundsätzlich wird der Abstrich im Haus gemacht, damit die Privatsphäre geschützt wird. „Teilweise bleiben wir im Hausflur oder kommen auch in den Garten. Die meisten Menschen begegnen uns sehr offen und wollen mithelfen“, so Scholle. Ein festes Arbeitsende haben die beiden derzeit nicht, mal sind sie um 14 Uhr, mal erst um 18 Uhr zurück. Dann beginnen sie mit der Nachbereitung und der Sortierung der Proben.

Carina Brakhage und ihr Team haben mittlerweile die Termine für den nächsten Tag geplant. Bis zum Nachmittag können noch Termine für den Folgetag vereinbart werden. „Es ist hier schon manchmal wuselig, aber die gute Teamarbeit macht vieles wieder wett“, sind sich alle Beteiligten einig.

Bild oben: Jonas Scholle vom Deutschen Roten Kreuz macht die Tests bei den Betroffenen. (Foto: Kreis Lippe)

Coronafälle im Kreis Lippe

Den aktuellen Stand der Corona-Fälle im Kreis Lippe finden Sie auf der Corona-Seite des Kreises Lippe.

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